Was haben Saxophon, Piano, Bass, Gitarre, Klarinette, Schlagzeug, Trompete und Ziehharmonika gemein? Den Sax Martl! Denn Steineggs Vorzeigemusiker beherrscht sie alle – und sogar noch mehr…

Auf dem überdachten Festplatz im Südtiroler Steinegg mit herrlichem Blick auf den Bozener Talkessel ist fast immer was los! Für das nur etwas über 1.300 Einwohner zählende Bergdorf gibt es nämlich erstaunlich viele Feierlichkeiten, Feste und Aufführungen, die nicht nur bei den schaulustigen Gästen beliebt sind, sondern auch die Steinegger selbst zahlreich anlocken.
Ein musikalischer und schelmischer Höhepunkt im Steinegger Kalender ist immer wieder der Auftritt des Ensembles der Vollmondband! Der Frontmann der hochtalentierten Musiker und Schauspieler musiziert, singt und redet sich dabei immer in Hochform und ist nie um einen Schabernack verlegen: der Multiinstrumentalist Martin Resch.

Der Sax Martl, als der Martin nicht nur in Steinegg sondern in ganz Südtirol und darüber hinaus bekannt ist, war nie ein besonders tüchtiger Schüler, denn die Disziplin und das stille sitzen und pauken lagen seiner spitzbübischen Natur einfach fern. Dass er im Gegenzug aber ein begnadeter Improvisateur ist, zeigte er schon in jungen Jahren. Da die Zeit am Nachmittag in der Volksschule einfach zu wertvoll war, um sie mit Schulischem zu verbringen, kritzelte er seine Hausaufgaben unbekümmert am nächsten Morgen im Schulbus von anderen ab. Nicht ohne Folgen, denn meistens flog er auf und als drakonische Buße musste er immer neue Aufsätze verfassen. Die Strafen hatten aber keinen Erfolg – zum Glück, wie man heute sagen muss! Denn Martins Hingabe galt einfach anderen Dingen; so blieb er sich treu und folgte auch später seinem Herzen als er sein Bauingenieursstudium seiner großen Liebe opferte: der Musik!

Möglicherweise war die Musik sogar die erste Liebe des Steinegger Urgesteins, denn sie begann im zarten Alter von 14, als Martin sich zum Musikverein aufmachte, um dort das Saxophonspiel zu erlernen. Und auch wenn sein Künstlername Sax Martl noch immer auf dieses erste Instrument verweist, so kamen in den folgenden Jahren doch immer mehr Liebschaften dazu, sodass er heute ein ganzes Orchester bedienen könnte. Ein Instrument scheint dem Steinegger Multitalent aber von Natur aus in die Wiege gelegt worden zu sein: sein Mundwerk, welches oft lose, aber immer charmant und mit Verve und rhetorischem Geschick gespickt ist. Als Gesamtpaket zog er so schon in seinen frühen 20ern von Engagement zu Engagement und wenn man dem Sax Martl heute so lauscht, wie er vom Glück des Musikanten erzählt, so festigt sich das Gefühl, dass nicht der Martl die Musik gefunden hat, sondern die Musik den Martl. Talent hatte er immer schon genug, seinen Feinschliff aber holte er sich in über sieben Jahren bei der legendären und auch international sehr erfolgreichen Band „Die Alpen Yuppies“, welche als royale Tanztruppe sogar auf der Geburtstagsfeier von Prinz Albert von Monaco spielte.

Seit 2003 ist der Sax Martl selbstständiger Musiker, hat schon ein Album mit dem Titel „Sax Martl – der Partytiger: 10 Jahre Unterwegs“ aufgenommen und spielt in unterschiedlichen Bands, auf Hochzeiten, in Hotellobbies oder auch immer wieder beim Münchner Oktoberfest. Dort, so erzählt er scherzhaft, hat er mit seiner Nase gar schon eine deutsche Promiinstanz gerettet: Als er nämlich für einen Auftritt im Bierzelt sah, wie eine Frau die Treppe hinunter zu stürzen drohte, eilte er ohne zu zögern hin. Doch es war bereits geschehen, die Frau befand sich im freien Fall! Der Sax Martl war aber im allerletzten Moment zur Stelle und fing die Dame mit seiner Nase am Dekolleté auf! Als er vom Busen aufsah, dankte ihm freundlich Frau Pooth, ehemals Feldbusch, für seine Heldentat.

Doch für Martin macht es keinen Unterschied, ob er für die Prominenz am Münchner Oktoberfest oder aber im heimischen Steinegg spielt, denn, so sagt er: „Wenn die Leut a Gaudi haben, dann freut man sich immer wieder, egal wo man spielt.“ So pflegt er seine musikalischen Wurzeln in Südtirol und vor allem in Steinegg, wobei ihm vor allem die Vollmondband ein besonderes Herzensprojekt ist. Deren Geheimrezept ist die tiefe, seit über einem viertel Jahrhundert reifende Freundschaft unter den Bandmitgliedern und die belebende Kraft von Musik und Kabarett. „Das Größte ist es, die Energie der Musik ans Publikum weitergeben zu können. Dann kriegt man auch viel vom Publikum zurück.“, sagt Martin. Und wer einmal am Festplatz in Steinegg war, wo so viele Feierlichkeiten, Feste und Aufführungen stattfinden, der weiß ganz genau, wovon der Sax Martl spricht.

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