Was war zuerst da: Die Henne oder das Ei? Über dieses Problem zerbrachen sich bereits die Philosophen der griechischen Antike ihre schlauen Köpfe. Für Thomas Resch vom Mortnerhof in Steinegg ist die Frage aber relativ einfach zu beantworten: Weder noch! Am Anfang steht für den jungen, innovativen Südtiroler Bauern nämlich die Idee!

Thomas Resch ist am Mortnerhof am Rande von Steinegg geboren, von dem aus man diesseitig eine wunderbare Aussicht nach Bozen und auf das Mendelgebirge hat, jenseitig das Eisacktal bis zur Seiser Alm sowie den Schlern bewundern kann.
Es war allerdings nicht nur dieser Ausblick über Südtirol, der beim jungen Steinegger die Entscheidung reifen lies, hier am Hof zu bleiben und die Arbeit seiner Eltern fortzuführen. Vielmehr waren es seine Achtung und Wertschätzung gegenüber der Geschichte des Mortnerhofs und dessen, was hier bereits aufgebaut wurde, sowie sein Wissen um die Freiheit, sich hier innovativ ein- und umsetzen zu können und dabei die volle Unterstützung seiner Eltern zu genießen. 

Denn so wichtig es laut Thomas auch sei, das Gegebene zu respektieren und zu nutzen, so essenziell empfindet es der junge Bauer auch, neue Wege zu beschreiten und innovative Ideen umzusetzen: Eine Koexistenz von Alt und Neu, die sich dabei gegenseitig aufwerten.
Ganz so einfach ist es aber natürlich nicht, denn allem Neuen wohnt ein Risiko inne. Für Thomas ist das aber kein Problem, denn, so sagt er resolut: „Wenn man nichts riskiert, dann kann auch nichts draus werden!“

Was das mit dem Henne-Ei-Problem zu tun hat?

Nun, geworden ist aus seiner Risikobereitschaft ein Hühnerstall, mit welchem der moderne Jungbauer einen zweiten Betriebszweig neben der historischen Milchwirtschaft eröffnet hat. Die Idee dazu kam ihm dabei bereits auf der Landwirtschaftsschule; Henne und Ei waren dann bloß eine Folge seiner konsequenten Umsetzung. Heute gackern am Mortnerhof 250 Hennen in Freilandhaltung auf einem über 1000 m² großen Gehege mit Stall und liefern täglich bis zu 230 Eier.

Besonders stolz ist Thomas darauf, dass fast alle davon bei Kunden in Steinegg landen, sowohl bei privaten Haushalten als auch in der Gastronomie. Denn eine weitere Überzeugung des Hühnerpioniers ist die Idee der Nachhaltigkeit, welche er unter anderem dadurch umzusetzen versucht, dass er die Wege zwischen Produzent und Konsumenten verkürzt.
Der Gedanke der Nachhaltigkeit gepaart mit seinem erfinderisch Denken haben den findigen Steinegger auch auf einen anderen Einfall gebracht: Gemeinsam mit weiteren Bauern möchte er im Dorf einen Hofladen errichten, in welchem die Steinegger Bürger Agrarprodukte direkt von den umliegenden Erzeugern kaufen können. Mit dieser neuen Plattform will Thomas auch etwas von dem Glück weitergeben, welches er durch die Unterstützung seiner Eltern selbst erfahren hat und jungen Bauern die Weichen zu einem ähnlichen Erfolg stellen.

Gleichzeitig zeigt sich daran aber auch Thomas tiefe Verbundenheit mit seiner Heimat Südtirol und dem Dorfleben in Steinegg. Diese drückt sich zudem durch seine rege Teilnahme an zahlreichen Vereinen aus, welche zu seinem größten Hobby geworden sind.
Ganz besonders liegt Thomas dabei die Musikkapelle am Herzen und in der Musik findet er einen Ausgleich zu seiner Arbeit am Hof. Ob er zuweilen auch seinen Hennen am Flügelhorn ein Ständchen spielt, bleibt aber wohl ein Betriebsgeheimnis.
Wer den ideenreichen Steinegger kennt, der weiß jedoch, dass er immer wieder für eine Überraschung gut ist!

Das Henne-Ei-Problem haben Evolutionsforscher – ohne auf die philosophischen Hintergründe einzugehen
– im Übrigen auch schon längst gelöst: Hühner gehören zu den Vögeln und die gibt es erst seit 150 Millionen Jahren. Eier hingegen gab es auch schon vor über 300 Millionen Jahren, was die Debatte zugunsten des Eis entscheidet. Thomas wird‘s egal sein.

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