Erdpyramiden von Steinegg

Beschreibung

Erdpyramiden sind Überreste aus der Eiszeit und kommen in Südtirol sehr häufig vor. Vielerorts sind sie jedoch zum größten Teil durch Erosion und Verwitterung verschwunden. Nicht so aber in Steinegg und Gummer. Hier ragen noch zahlreiche Erdkegel, so die wissenschaftliche Bezeichnung, in den Himmel. Die mehr oder weniger schlanken Erdsäulen, die auf der Spitze oft einen Deckstein tragen, sind noch wesentlich zahlreicher und besser erhalten als jene von Gummer. Sie können über den Pyramidenrundweg durch schöne Wiesen und Laubwälder umwandert werden. Am Dosserkreuz kann man direkt in die Pyramiden hinabsteigen. Dort finden Sie eine Tafel mit der Sage zur Entstehung dieser Pyramiden.

Die Sage von den Steinegger Erdpyramiden

Hier lag einst eine wunderschöne und ertragreiche Wiese, welche zum Unterhalt des jeweiligen Seelsorgers über Generationen hin vom Dosserbauer bewirtschaftet wurde. Als einer dieser Bauern nach mehrmaligen Aufforderungen den fälligen Pachtzins verweigerte, sollte das Gericht Steinegg ein Urteil in dieser Sache fällen. Da keine urkundlichen Zeugnisse vorgelegt werden konnten, und der Dosserbauer, obwohl er wissend war, seine Behauptungen durch einen Eidschwur bekräftigte, wurde die Wiese diesem zugeschrieben. Der Pfarrer war bedrückt, der Dosserbauer war stolz. Doch noch am selben Tag zogen sich dunkle Wolken zusammen und machten den Tag zur Nacht. Jedermann ahnte, dass etwas Unheimliches bevorstünde. Ein Wolkenbruch prasselte nieder, Blitze zuckten, Donner rollten, so wie es Steinegg noch nie erlebt hatte. Erst gegen Morgen schien das Unwetter allmählich nachzulassen und als der Dosserbauer das saftige Gras seiner Wiese mähen wollte, traute er seinen Augen nicht. Vor ihm gähnte ein tiefer Abgrund, aus dem nur mehr einige Spitzen und Schuttkegel aufragten. Gott hatte sein Urteil gesprochen, jedoch anders, als die Menschen es erwarteten.

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